ja kann soviel von Wasser lernen
so formbar zu sein wie Wasser, sich durch jede Ritze und jeden kleinen Spalt hindurchquetschen können, überall reinpassen, oben sein und unten sein und links und rechts
winzig klein und sanft sein wie ein kleiner Regentropfen auf meiner Wange und gleichzeitig groß und stark wie eine gewaltige Tsunami
sprudeln und blubbern wie eine kochend heiße Quelle und gleichzeitig ein stiller nebel bedeckter See sein
ich bin wie Wasser
wir sind wie Wasser
wir sind Wasser
unser Blut hat von den Flüssen gelernt zu fließen und wir haben vom Regen gelernt uns fallen zu lassen
ja beide vom Mond versklavt und durstigen Energiestibitzern ausgeliefert
ja bin mal wieder in der Tiefsee ohne Taschenlampe gelandet und muss meinen Anker suchen gehen
es ist zu still hier unten, so still, es ist schon wieder zu laut, hörst du es auch?
so regnet es Salzwassertränen in Strömen vom Himmel hinab
und jetzt sitz ich hier wieder in meinem selbst verschuldeten Hochwasser
ertrinke langsam an meinen eigenen Gedanken
und so brech ich wie eine jede Welle immer und immer wieder und form mich neu
bleibe beständig wie Ebbe und Flut und weiß das Meer als meinen Freund zu schätzen
und hier sitze ich, fliege auf einem Segelschiff durchs All und schreibe vor mich hin
steuer auf den nächsten Stern zu und lasse Lichtjahr um Lichtjahr vergehen
und hier sitze ich noch immer, verschollen im großen weiten Galaxienmeer
hoffe darauf das der Nordstern und mein Kompass uns den richtigen Weg weist
und ja endlich hör ich den Käpt’n rufen “Land in Sicht“ und lege den Stift nieder