weißt ja gar nicht wie einsam das Leben sein kann
weil jeder Fremde doch in Wirklichkeit auch ein Fremder bleibt
reden über die Tiefsee aber bleiben an der Oberfläche schwimmen
schimpf das nichts und niemand bleibt, dabei bin ich immer diejenige die geht
Hab ich Angst, kein Ablaufdatum zu wissen oder will ich einfach durch Endlichkeit Bedeutung erzwingen?
ja hier sitze ich (schon wieder alleine) am Hamburger Hafen und höre Seemannsliedern und Meerjungfraugesängen zu
beobachte Piratenschiffe dabei wie sie in die weite Welt hinaus fahren und schau zu wie die Freiheitsjunkies sich Spritzen teilen
siehe da der Neid krabbelt wieder in meinen Brustkorb hinein und bezirzt mein eisiges Herz
will alles zurücklassen und mich der Euphorie hingeben
Türme bauen und wieder umschmeißen
und ja die Bäume bewundern das, sagen ach ich wünscht ich könnt auch einfach aufstehen und gehen
weiß aber nicht mehr ob ein Leben auf Flucht so erstrebenswert ist
wenn Federn zu deiner Heimat werden
der Zug dein Wohnzimmer
und der Rucksack zu deinem einzigen Freund
klingt eher traurig und ja das ist es manchmal auch
bin hin und her gerissen zwischen Wurzeln schlagen und fliegen
verprech meinen Lieben immer zurückzukommen
und komm immer zurück, aber die Zeit friert nunmal leider inzwischen nicht ein und alles ist wieder anders
steh dann im kleinen Schwarzen bei der Beerdigung alter Zeiten und trauer ihnen hinterher
aber mit Tod kommt immer Leben und vielleicht ist es gut das sich Dinge verändern
immerhin veränder ich mich mit
Frühling Sommer Herbst und Winter
gefangen im Kreislauf der Jahreszeiten
aber ja auch Zugvögel können mal im Winter Zuhause bleiben